Die Firma
- Nachahmungen -
 

Erfolgreiche und gut gemachte Produkte locken leider auch Nachahmer an. Davon waren und sind die Köster-Modelle nicht ausgenommen.

Schon Edmund KÖSTER kannte dieses Problem und sprach von "Nachklatsch". Es gibt Schriftwechsel wegen auf der Leiziger Messe vorgefundener Nachahmungen bis hin zu vollständigen Imitationen. Diese Plagiate zeigen, dass sich die Nachahmer einen Verdienst aus der neuen Idee mit den Wasserlinien-Modellen aus Holz und dem ansprechenden Maßstab versprachen! Ihre Bekämpfung war damals schwierig und aufwendig, wegen der enormen Qualitätsmängel der Imitationen erledigte sich jedoch vieles von allein.

Die Firma Hans-Jürgen Wommelsdorff war einer dieser Firmen. Die gesamte Aufmachung der Modelle war darauf ausgerichtet, die Köster-Modelle zu kopieren. Sowohl die Preisliste, der Vermerk "Hamburger Handarbeit" und der Firmenstempel waren deutliche Zeichen hierfür. Der Maßstab war allerdings mit 1:500 etwas kleiner als der Maßstab der Köster-Modelle.

Nach dem Kriege versuchten einige Firmen mit kösterähnlichen Produkten an den Vorkriegserfolg dieser Modelle anzuknüpfen. Hier sind besonders die Produkte von VDV zu nennen. Auch die Firma Wommelsdorff versuchte weiterhin, Holzschiffe zu verkaufen. Nach Anfangserfolgen kamen die Bemühungen nach der Währungsreform allerdings zum Erliegen.
In Flensburg nahm die Firma Richard Wagner die Herstellung von Holzmodellen auf, die in der Machart den Köster-Modellen ähnlich waren, aber ausnahmslos in kleinerem Maßstab gebaut wurden. Auftraggeber waren Reedereien und Werften, die ihre Schiffe als RIWAG-Modelle in kleinen Vitrinen erhielten. Auch im Handel waren die Modelle erhältlich. Die Produktion wurde schon Ende der 50er Jahre eingestellt, die Firma selbst erlosch 1974.

Hinter den folgenden Links finden Sie weitere Informationen zu den Firmen und deren Modelle:

Es gab allerdings auch Ausnahmen, auf die Edmund KÖSTER stolz gewesen wäre:
Zitat aus "Das Logbuch" 33 Jg. 1997 von H. Menzel, Hamburg:

Ich selbst erinnere mich, als nach dem Krieg 1949 bis 1950 im Museum für Hamburgische Geschichte unter Bernhard Schulze der erste wieder aufgebaute Teilabschnitt des Hamburger Hafens, die Schuppen 74 und 75 nebst Kränen und Schiffen als Modell im Maßstab 1:100, für die Internationale Handelsmesse in Chicago gebaut wurde - ich habe an dem Modell mitgearbeitet. Hier hat man als Vorbild für die Bauweise der benötigten Schiffe mangels fehlender Modellbaupläne Köster-Modelle genommen.

Eine große Hamburger Tageszeitung verkaufte 1995 anlässlich der Vorstellung eines Buches über Schiffe, die den Namen Hamburg trugen, eine Nachbildung des Köster-Modelles der "Hamburg". Diese Nachbildung wurde als original Kösterschiff und unter Verwendung des eingetragenen Warenzeichens der "Kösterglocke" verkauft. Das Modell trug keinerlei Hinweis darauf, dass es sich um ein Replikat handelte.
Eine Abmahnung führte dazu, dass sowohl das Modell als auch die Verpackung den deutlichen Hinweis "Replikat" erhielten.
Die Tageszeitung verpflichtete sich gegen eine abgesicherte Unterlassungserklärung, eine Vertragsstrafe für einen wohltätigen Zweck in Hamburg zu spenden.
Einem weiteren Verkauf des Modells wurde, insbesondere wegen der sehr gut gelungenen Nachbildung, zugestimmt.

Dass es auch ganz anders geht, zeigte das Museum für Hamburgische Geschichte (heute hamburgmuseum):
Anlässlich der Eröffnung der Dauerausstellung der Brücke des Dampfers Werner wollte das Museum ein Modell im Stile der Kösterschiffe zum Verkauf anbieten.
Nachdem die Familie Köster das Modell gesehen hatte, wurde eine Freigabe erteilt und das Warenzeichen "Kösterglocke" zur Verwendung überreicht. Edmund KÖSTER wäre stolz auf dieses Modell gewesen.

Köster-Modell Dampfer Werner
  

Dampfer Werner - Museum für Hamburgische Geschichte (heute hamburgmuseum).

Das Modell wurde in einem Karton verkauft, welcher den folgenden Aufdruck trägt:
"Dampfer Werner der Mathies Reederei, Hamburg, als Exklusivmodell der klassischen KÖSTER-SCHIFFE der dreißiger Jahre - mit dem Originalstempel in Lizenz der Familien Hans und Wolfgang Köster."

Weitere Information zu dem Modell: Dampfer Werner

Aus gegebem Anlass weisen wir auf folgendes hin:
Zunehmend werden Holzmodelschiffe verschiedenster Hersteller bei Internetauktionen und Antiquitätshändlern unter dem Namen Köster verkauft.
Der Grund hierfür liegt auf der Hand. Die Verkäufer erhoffen sich einen höheren Preis für häufig wertlose Schiffe und Hafenmodelle.
Im Interesse der Sammler von Köster-Modellen werden wir gegen uns bekannten Mißbrauch vorgehen und den Namen Kösterschiffe sowie das eingetragene Warenzeichen, die Kösterglocke schützen. Wir hoffen, dass uns jeder bei diesem Anliegen unterstützt und uns von derartigem Missbrauch unterrichtet.

In diesem Zusammenhang (Nachahmungen, Fläschungen, Verwendung von "Köstersignaturen" etc.) weisen wir im Hauptmenü in der Rubrik Informationen auf die Rechtlichen Hinweise hin.